„Fusion sichert Kundennähe und Kontinuität vor Ort“

Die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten und die VerbundVolksbank OWL gestalten ab 2022 ihre Zukunft gemeinsam. Im Interview sprechen die Vorstände Ansgar Käter, Karl-Udo Lütteken und Thorsten Wolff über Gründe und Perspektiven und warum die Fusion genau jetzt Sinn macht …

Welches Ziel verfolgen Sie mit der Fusion?

Ansgar Käter: Unser gemeinsames Ziel ist es, zwei erfolgreiche Genossenschaftsbanken, die in einer prosperierenden Region beheimatet sind, für die Zukunft noch stärker zu machen. Die Fusion wird maßgeblich zum weiteren Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit, zur effizienteren Geschäftsprozessabwicklung und damit zur wirtschaftlichen Stärkung sowie zur nachhaltigen Festigung der genossenschaftlichen Position in unserer Region beitragen.

Ansgar Käter

 

Die Fusion ist die Konsequenz einer langen Zusammenarbeit …

Karl-Udo Lütteken: Ja, das kann man so sagen. Seit fast zehn Jahren arbeiten wir bereits erfolgreich in verschiedenen Bereichen zusammen. Diese Kooperation war im März dieses Jahres auf weitere Themenfelder ausgedehnt worden. In den darauffolgenden sechs Monaten haben wir uns zu vielen Geschäftsfeldern und Zukunftsthemen ausgetauscht und gemeinsam gute Ideen entwickelt. Die Zusammenarbeit in den zahlreichen Projektgruppen war von einer hohen Motivation für den gemeinsamen Erfolg, Vertrauen, einer besonderen Nähe und hoher Wertschätzung geprägt. Dabei haben wir schnell festgestellt, dass uns ganz viel verbindet.

Was stimmt Sie zuversichtlich?

Karl-Udo Lütteken: Mit vereinten Kräften können wir für unsere Mitglieder und Kunden sowie für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch viel mehr erreichen. Wir haben ein großes Wachstums- und Innovationspotenzial, denken ähnlich und passen auch kulturell gut zusammen. Bessere Gründe für eine gemeinsame Zukunft gibt es nicht.

Karl-Udo Lütteken



Wo sehen Sie die Stärken der gemeinsamen Bank?

Ansgar Käter: Vor allem in der besonderen lokalen und digitalen Mitglieder- und Kundennähe! Als moderne und innovative Genossenschaftsbank stehen wir für Heimatverbundenheit, Partnerschaftlichkeit, schnelle Entscheidungen vor Ort, wirtschaftliche Solidität, Leistungs- und Innovationsstärke aus eigener Kraft sowie sichere und zukunftsorientierte Arbeitsplätze.

Die Bankenbranche steht seit vielen Jahren unter Druck und hat auch in den nächsten Jahren große Herausforderungen zu bewältigen. Ist die Fusion auch eine Antwort darauf?

Thorsten Wolff: Auf jeden Fall, denn Themen wie die Digitalisierung, der anhaltende Niedrig- und Negativzins, die stetig steigende Regulatorik und der Fachkräftemangel werden uns weiter beschäftigen. Aber auch neue Themen und vor allem neue Anforderungen unserer Mitglieder und Kunden werden dazukommen und von uns kreative Lösungen verlangen. Über eine Kooperation konnten wir einiges erreichen. Gemeinsam unter einem Dach schaffen wir aber noch viel mehr.

Thorsten Wolff

 

Mit einer starken Eigentümerbasis von über 43.000 Mitgliedern und sehr engen Kundenbeziehungen ist die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten seit vielen Jahren auf Wachstumskurs. Warum haben Sie sich jetzt für die Fusion entschieden?

Thorsten Wolff: Wir wollen heute wie auch in Zukunft echte individuelle Kundennähe und Kontinuität in der Beratung vor Ort sichern sowie gute Angebote und Services für unsere Mitglieder und Kunden ermöglichen und zeitgleich ein attraktiver Arbeitgeber sein. Unsere beiden Häuser ergänzen sich gut mit ihren individuellen Stärken, von denen die Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter profitieren werden. Die gewonnene betriebswirtschaftliche Flexibilität der gemeinsamen Bank gewährleistet auch in Zukunft Kontakt zu den vertrauten Ansprechpartnern vor Ort und gibt zugleich den Freiraum, digitale und persönliche Angebote konsequent weiter auszubauen sowie in neue Geschäftsfelder zu investieren. Nur so können wir aktiv unsere Zukunft gestalten.

Welche Argumente haben Sie in Ihrer Entscheidung für die VerbundVolksbank OWL als Fusionspartner bestärkt?

Thorsten Wolff: Bei der Entscheidung für die Fusion hat natürlich die regionale Aufstellung und das damit verbundene Markenkonzept der VerbundVolksbank OWL eine wichtige Rolle gespielt. Die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten soll künftig in der neuen VerbundVolksbank OWL mit den regionalen Zweigniederlassungen „Volksbank Brilon“ und „Volksbank Büren-Salzkotten“ präsent sein. Damit wahren und stärken wir unsere lokale Identität in unserer Region. Mit diesen vertrauten Namen bringen wir unseren Mitgliedern und Kunden im Prinzip ein Stück Heimat zurück. Das heißt: Wir sind und bleiben Heimatbank! Gleichzeitig können unsere Kunden, insbesondere der Mittelstand, sofort von einer Vielzahl an zusätzlichen Spezialkompetenzen der VerbundVolksbank OWL profitieren. Dazu gehören unter anderem die Kompetenzfelder „Internationales Geschäft“, „Digitale Wirtschaft und Start-ups“, Generationsmanagement und Private Banking.

Lässt die zukünftige Größe der Bank zu, das Prinzip der Regionalität auf Dauer zu erhalten?

Ansgar Käter: Die Größe einer Volksbank ist nicht der entscheidende Faktor, vielmehr ist es die Struktur. Seit vier Jahren stellt die VerbundVolksbank OWL mit ihren aktuell fünf Zweigniederlassungen unter Beweis, wie man die Identität einer lokalen Bank erhalten, stärken und zugleich die Vorteile eines größeren Regionalinstituts mit einem hoch differenzierten Leistungsangebot nutzen kann. Für uns ist Regionalität ein hohes Gut, das wir als genossenschaftliche Regionalbank unbedingt sichern wollen. Wir sind überzeugt vom Wert der Regionalität und glauben daran, dass diese zu einem Erfolgsfaktor im Wettbewerb der Zukunft werden wird. Deshalb können sich unsere Mitglieder und Kunden in der Region darauf verlassen, dass wir ihre vertraute Volksbank vor Ort bleiben und die Kundennähe aufrechterhalten und stärken werden.

Welche Auswirkungen hat die Fusion auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Karl-Udo Lütteken: Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergeben sich viele Vorteile. Vor allem sichern wir mit der Fusion Arbeitsplätze. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden benötigt, denn wir wollen in einer starken Region weiter wachsen. Außerdem bieten wir als größere Bank eine besondere Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten durch Spezialisierung und den Einsatz in den Fachbereichen.

Wie wird die Geschäftsleitung der neuen VerbundVolksbank OWL aufgestellt sein?

Ansgar Käter: Die Mitglieder des Vorstands der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten, Thorsten Wolff und Karl-Udo Lütteken, werden nach der Fusion als Vorstand beziehungsweise als Generalbevollmächtigter in die Geschäftsleitung des Gesamtinstituts wechseln und weiterhin die Verantwortung für die Regionen Büren-Salzkotten und den Altkreis Brilon übernehmen. Zum Team der Geschäftsleitung gehören außerdem Ina Kreimer, Karl-Heinz Rawert, Frank Sievert, Uwe Hagemeyer und ich.

 

Vielen Dank für das Gespräch!